Im Bayerischen Wald gab es etwa ab dem Jahre 1912 Skispringen.

 

Von 1922 – 2004 war das Skispringen Teil der Bayerwaldmeisterschaften. Die „Helden der Lüfte“, die „tollkühnen Burschen auf ihren fliegenden Brettern“,  „der rauschende Flug über den Schanzentisch“, so die Pressekommentare in den Gründerjahren.

 

Diese Faszination des Fliegens hat nicht nur die Skispringer begleitet, sondern trotz der aus heutiger Sicht kurzen Hüpfer, bis in die 1960er Jahre Zuschauermassen angezogen.

Eine Auswahl:

 

Zuschauer

1927       Bayerisch Eisenstein                       Eröffnung Bayerwaldschanze                      3000

1930       Bayerisch Eisenstein                       Bayerische Meisterschaften                          4000

1931       Grafenau                                           Eröffnung Schanze                                         2000

1950       Breitenberg                                       Eröffnung Adalbert-Stifter-Schanze            5000

1951       Hauzenberg                                      Eröffnung Dreiländereck-Schanze               4000

1953       Bayerisch Eisenstein                       Intern. Sprunglauf                                           6000

1953       Bodenmais                                                                                                                   Intern. Sprunglauf        12000

1954       Bodenmais                                                                                                                   Intern. Sprunglauf        10000

1959       Hauzenberg                                      BWM                                                                 1500

1960       Lam                                                                                                                               2000

1989       Rastbüchl                                          Eröffnung                                                         6000

2013       Rastbüchl                                          Intern. Springen                                               2000

Gesamte GE Nationalmannschaft

 

Von kleinen Anfängen auf Schneeschanzen/Sprunghügeln oder Naturschanzen über im Sommer abgebaute Holzkonstruktionen bis zur ganzjährig, fest gebauten Schanze mit Flutlicht, Beschneiung, Sommertraining und –wettkampf auf Matten, führte der Weg von

10 – 20m Sprungweiten zum Skifliegen.

 

Einen Einblick in das Skispringen der Gründerzeit gibt uns ein Auszug aus Erhard Gattermanns „Die Entwicklung der Skiwettkämpfe im Bayerischen Wald“:

 

„Schon sehr früh wurden die Sprunglaufveranstaltungen zur Hauptattraktion. Im Gegensatz

zu den Langläufen nahmen bei diesen die Zuschauerzahlen ständig zu. Kein Wunder, dass

Knaben und Burschen überall dort, wo sich die Möglichkeit ergab, Sprunghügel aus Schnee

bauten, um es den Großen gleich zu tun. Freilich fanden sie auch bei den Erwachsenen noch

keine meisterlichen Vorbilder zur Nachahmung, denn die Technik des Springens konnte in

den 20er „ nur über das Bilderstudium norwegischer Meisterspringer kopiert werden und oft

mangelte es auch noch an der notwendigen Ausrüstung. So war es nicht verwunderlich, dass

die technischen Ausführungen der Sprünge längere Zeit nicht den nationalen Standard er-

reichten. Dies schränkte die Begeisterung aber weder bei den Akteuren noch bei den Zuschauern

ein, galt das Fliegen doch als besonders männlicher Sport, bei dem die Leistung wesentlich

vom Mut beeinflusst wurde. Jeder Ort, der etwas auf sich hielt und sich als Wintersportort

Geltung verschaffen wollte, errichtete deshalb eine kleine Schanze, wenngleich diese meist

nur improvisiert angelegt wurde und höchstens Sprungweiten von 15 – 20m zuließ. Meist

wurden Aufsprung und Auslauf den Anforderungen an die Sicherheit der Springer und Zu-

schauer in keiner Weise gerecht.“

 

Das SS wurde in den 1950-er Jahren quasi zum Volksvergnügen. Der Nachwuchs sprang

zur Vorbereitung auf die „Großschanzen“ auf kleinen, selbstgebauten Schneeschanzen.

Es gab heftige Orts- und Ortsteilmeisterschaften. Parkplatzprobleme bei SS-Veranstaltungen waren gering, denn man reiste mit dem Zug oder Bus an.

 

Flyer Sponsoren Schneeflocke

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