Gelungener Start für die Wintersportakademie Bayerwald

Mark Kirchner heißt Neuzugänge aus Sachsen im Internat für Wintersport im Bayerwald willkommen

Am Donnerstagnachmittag konnte der Rektor des Zwieseler Gymnasiums Martin Huber zusammen mit PZW Koordinatorin und Studienrätin Bianca Schiller Hannah Wagner und Yara Köhler offiziell als erste Internatsschüler der Wintersportakademie Bayerwald zusammen mit Landrätin Rita Röhrl, Leiterin Kreisentwicklung  ARBERLAND REGio GmbH Judith Weinberger-Singh, Präsident des Skiverbandes Max Gibis, Vizepräsident Patrick Zens, Sportlicher Leiter Biathlon Sepp Schneider, BSV und Skiverbandstrainer Matthias Ahrens und dem ehemaligen DSV Bundestrainer Mark Kirchner, der nun für die Jugend zuständig und auf der Suche nach international erfolgreichem Nachwuchs ist, im Hohenzollern Skistadion begrüßen.

Rückblickend hätte Gibis besser gleich größer gedacht, denn nicht aus dem eigenen Skiverband kommen die ersten Bewohner des Internats für den Wintersport, dessen Initiator Sepp Schneider war, sondern aus Sachsen. Sie sind dankbar für die Mühen, die der Landkreis auf sich nimmt, um den Bayerwald wieder sportlich international erfolgreich zu machen. Die Rahmenbedingungen wie Zugverbindungen, Fahrtdienste, Verpflegung, Aufsicht am Wochenende, eigene Kochgelegenheit sind bis ins kleinste Detail durchorganisiert dank Herbert Unnasch, Geschäftsführer der Arberlandbetriebs gGmbh und Weinberger-Singh: „Es ist ein Kooperationskonstrukt“, gibt sie den Dank an alle weiter. Röhrl hofft, dass der neue Landrat die Akademie aufrechterhält: „Das gebietet schon die Logik!“ Beide Schülerinnen bedankten sich bei der Kommune, die für die Gebäude und Ausstattung der Gymnasien zuständig ist, denn hier sei alles deutlich moderner als in Sachsen.

Yara Köhler, 16, 10. Klasse Gymnasium Zwiesel, war bisher in Oberwiesenthal im Internat, seit 2018 ist sie im Biathlon aktiv. Sowohl in der Schulklasse, als auch in der Akademie selbst hat sie schon Freunde gefunden. Hannah Wagner, 17, 11. Klasse Gymnasium Zwiesel, beginnt heuer mit Biathlon. Im August hatte sie erstmalig eine Kleinkaliberwaffe in der Hand. Bisher lief sie hauptsächlich 300 Meter Hürden und 800 Meter Wettkämpfe. Immer mehr erkunden die beiden Mädels in selbstständigen Trainingseinheiten die Gegend um Weißenstein, Rinchnach und Kirchberg. Zum gemeinsamen Training holt sie Trainer Ahrens viermal die Woche entweder von der Schule oder der Akademie ab, und bringt sie anschließend heim. Heimweh haben beide kaum: „Es ist hart, alleine zu sein, aber die Menschen hier geben uns so viel Unterstützung, so dass wir ganz den Fokus auf das Wichtigste legen können: Leistung in Schule und Sport!“, erklärt Wagner, deren Ziel eine Stelle im Sportzug der Landespolizei ist.

Huber blickt freudig mit den beiden Schülerinnen auf die kommende Saison: „Sie bekommen Nachführunterricht für versäumte Tage. Es werden sich Wege finden, gut mit Sport und Schule zusammenzuwachsen und dass das gut funktioniert!“ Auch digitale Liveschaltung zum Unterricht kann er sich vorstellen. Ahrens verglich das deutsche System mit dem kanadischen, wo er 30 Jahre lebte und Nationaltrainer war: „Weltcup Erfolge stellen sich oft erst mit 28 Jahren ein, doch hier brechen sie mit 20 vielmals weg. Wie hätten sie sich entwickelt? In Kanada richtet sich der Stundenplan nach dem Trainingsplan, in Deutschland ist es umgekehrt. Dort wird auch viel mehr online unterrichtet. Ich hatte Athleten, die zwei Jahre online in die Schule gingen, um mit den Älteren mittrainieren zu können!“

Kirchner unterstützt die Wintersportakademie: „Es war früher eine starke Region. So kann sie es wieder werden!“ und fordert gute Schulausbildung: „Man weiß vorher nie, wie weit man im Sport kommt. Deswegen hat sie schulische Ausbildung Priorität, um darauf zurückgreifen zu können, wenn das Hobby nicht zum Beruf werden kann. Im Internatsleben sparen sie sich viel Zeit für Wege, die sie effizient für optimales Arbeiten nutzen können.“ Von Zwiesel aus brauchen sie 15 Minuten ins Stadion, in Oberhof sind es fünf Minuten, in Berchtesgaden dagegen eine Stunde, bis die Schüler im Trainingszentrum sind. Somit liegt die Akademie des Bayerwaldes im Vergleich mit anderen Angeboten gut im Rennen.

-ham

1 – Die Arberland Akademie – das Internat und Wohnstätte der jugendlichen Biathletinnen, hier mit dem Initiator der Gründung: Sepp Schneider mit Neuzugang Hannah Wagner, WSV Viechtach

2/3 Hannah Wagner empfiehlt die Unterbringung in der Akademie: hier ihr Zimmer mit eigenem Bad, die eigene Küche steht ihr und Yara Köhler im Gang gegenüber zur Verfügung.

4 Mensa

5 Trainer Matthias Ahrens und Hannah Köhler beim Auswerten der Scatt Schießübungen in seinem Büro im Landesleistungszentrum. Im Raum gegenüber stehen nicht nur Umkleiden, sondern auch Tische zum Lernen für die Internatsschüler bereit.

6 von links: Hannah Wagner und Yara Köhler aus Sachsen, beide nun WSV Viechtach

7 von links: Matthias Ahrens, Mark Kirchner, Max Gibis, Sepp Schneider, Rita Röhrl, Hannah Wagner, Yara Köhler, Martin Huber, Bianca Schiller, Judith Weinberger-Singh, Patrick Zens

 

Bericht und Fotos Hartl Marika

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