Max Gibis – Präsident des Skiverbandes Bayerwald
Liebe Wintersportfreunde,
die Hauptaufgabe des Skiverbandes Bayerwald ist neben der Unterstützung des Breitensports der
Förderung unserer talentiertesten Nachwuchsleistungssportlerinnen und Nachwuchsleistungssportler. Dabei stellt die größte Herausforderung für unsere Sportlerinnen und Sportler dar, ihre schulische Ausbildung und die immens hohen Anforderungen des Nachwuchsleistungssports unter einen Hut zu bringen. Damit dies gelingen kann, sind optimale Bedingungen erforderlich. Mit der Gründung der Wintersportakademie Bayerwald will der Skiverband Bayerwald seinen Athletinnen und Athleten bestmögliche Bedingungen bieten, um diesen Spagat meistern zu können.
Die enge und konzentrierte Zusammenarbeit mit den bestehenden Partner-Schulen des Wintersports (PZW-Schulen), vorrangig den PZW-Schulen in der Nähe des Landesleistungszentrums ARBER und die professionelle sportliche Betreuung durch qualifizierte, hauptamtliche Trainer sollen dazu beitragen, den Nachwuchsleistungssportlern professionelle Bedingungen zu ermöglichen.
Durch die räumlich große Ausdehnung des Verbandsgebietes des Skiverbandes Bayerwald müssen unsere Sportlerinnen und Sportler oftmals weite Wege zu den mehrmals wöchentlich stattfindenden Trainingseinheiten zurücklegen. Auch hier kann der Skiverband Bayerwald mit einem Internatsangebot an der Arberland-Akademie Weißenstein in Regen Abhilfe schaffen. Dort können die Athletinnen und Athleten unter pädagogischer fachlicher Betreuung unter der Woche zu einem fairen und überschaubaren Preis wohnen. Somit ist gewährleistet, dass die Wege zwischen Internat,
PZW-Schule und den Trainingsstätten kurz und nicht zeitraubend sind.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Komplettangebot viele Athletinnen und Athleten und ihre Eltern überzeugen können, so dass ihre Tochter oder ihr Sohn den Weg zum Nachwuchsleistungssportler weiter konzentriert und unter den besten Bedingungen gehen kann.
1
Leitgedanke
Wir wollen junge Talente professionell im Nachwuchsleistungssport fördern, um sie an den Spitzensport heranzuführen. Gleichzeitig wollen wir diesen jungen Talenten in einem funktionierenden sozialen Umfeld und in enger Abstimmung mit Lehrern, Trainern, Pädagogen und Eltern eine bestmögliche schulische Ausbildung ermöglichen.
1.1
Ziel der
Wintersportakademie
Eine enge Verzahnung zwischen Schule, Sport und sozialem Umfeld ist ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche leistungssportliche und charakterliche Entwicklung jedes Athleten. DSV, BSV, die Skiverbände Oberpfalz und Bayerwald mit ihren fachlich qualifizierten Trainern, die PZW-Schulen mit ihren Koordinatoren und die Pädagogen der Arberland Akademie Weißenstein versuchen dies zu gewährleisten. Die Wintersportakademie Bayerwald gewährleistet mit ihren sehr guten Rahmenbedingungen beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewältigung der Doppelbelastung von Schule und Leistungssport.
Kurze Wege zwischen Schule, Internat und Trainingsstätten zeichnen diese Einrichtung aus. Durch qualifiziertes Personal in allen Ebenen kann eine bestmögliche Betreuung der jungen Athletinnen und Athleten gewährleistet werden.
Zielgruppen sind Athletinnen und Athleten der Schulklassen 5 mit 8 und bauen somit auf dem bestehenden System der PZW-Schulen (Partnerzentren des Wintersports), einem Projekt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (StMUK) und des Bayerischen Skiverbandes (BSV), auf.
Da durch die Internatsunterbringung eine gewisse Reife und Selbständigkeit wichtige Grundvoraussetzungen sind, wird in der Praxis eher die Zielgruppe ab der 7. Klasse relevant sein.
1.2
Struktur der Wintersportakademie Bayerwald
Die Wintersportakademie Bayerwald wird vom Skiverband Bayerwald organisiert und bietet die Disziplinen Ski-Alpin, Skilanglauf und Biathlon an. Je Disziplin wird ein Akademiekader aufgebaut und betreut. Dieser besteht aus maximal acht Athletinnen/Athleten. Diese zahlenmäßige Begrenzung gewährleistet eine optimale sportliche Betreuung. Eine Ausweitung auf andere Disziplinen und den Aufbau weiterer Akademiekader ist vorstellbar, sofern die Rahmenbedingungen
dafür vorliegen.
Der Skiverband Bayerwald stellt einen Gesamtkoordinator, der übergeordneter Ansprechpartner für alle Beteiligten ist.
Beteiligte sind die Partnerschulen, die Arberland-Akademie Weißenstein, die Trainer der Akademiekader sowie natürlich die Athletinnen und Athleten mit ihren Eltern. Der Skiverband Bayerwald strebt dazu eine enge Kooperation mit dem Oberpfälzer Skiverband an.
1.3
Abstimmung mit Eltern und
Erziehungsberechtigten
Da es sich bei den Athletinnen und Athleten der Wintersportakademie um Minderjährige handelt, entscheiden zunächst allein die Eltern, ob sie Ihr Kind an die Wintersportakademie Bayerwald schicken. Ebenso bestimmen die Eltern, ob sie das Internatsangebot an der Arberland-Akademie Weißenstein in Anspruch nehmen und das dort angebotene Unterbringungs- und Betreuungsangebot annehmen.
Die Unterbringung an der Arberland-Akademie ist keine Voraussetzung für die Aufnahme in den Akademiekader der Wintersportakademie Bayerwald!
Die sportlichen Aufnahmebedingungen müssen allerdings gegeben sein.
1.4
Aufnahmevoraussetzungen
Um als Mitglied im Akademiekader aufgenommen zu werden,
– muss die individuelle, leistungssportliche Voraussetzung des Athleten vorliegen. Die notwendigen leistungssportlichen Voraussetzungen werden vom DSV, BSV und Skiverband Bayerwald definiert und können sich von Jahr zu Jahr verändern.
– soll der Schulbesuch an einer der beteiligten PZW-Partnerschulen (Gymnasium Zwiesel, Realschule Zwiesel) erfolgen. Das dortige offene Ganztagsangebot kann vom Kaderathlet in Anspruch genommen werden, da die Abholung zum Training durch den Trainer erst Nachmittags erfolgt.
– muss die Zustimmung der Eltern/Erziehungsberechtigten vorliegen
– muss sich die Athletin/der Athlet den Normen und Werten der Akademie verpflichten
– muss die Athletin/der Athlet charakterlich dazu geeignet sein.
2
Die Säulen der Wintersportakademie
Um optimale Bedingungen für einen erfolgreichen Nachwuchsleistungssport zu gewährleisten, müssen die drei Säulen: Schule, Nachwuchsleistungssport und gegebenenfalls Internat bestmöglich zusammenarbeiten. Natürlich müssen die Eltern der Athletin/des Athleten voll und ganz hinter dieser Konzeption stehen. Nur wenn die volle Unterstützung von Seiten des Elternhauses vorhanden ist, können die gesteckten Ziele erreicht werden.
2.1
Schulen
Die beteiligten PZW-Schulen als eine der tragenden Säulen der Wintersportakademie Bayerwald haben die Verantwortung für bestmögliche schulische Lernvoraussetzungen der Athletinnen und Athleten der Akademiekader inne. Durch ihre individuelle Unterstützung und Rücksichtnahme bieten sie ideale Rahmenbedingungen, um die leistungssportlichen und die schulischen Erfordernisse optimal zu verbinden.
2.1.1
Beteiligte Partnerschulen
Als beteiligte Partnerschulen kommen nur anerkannte Partnerzentren des Wintersports (PZW-Schulen) in Frage. Durch den räumlichen
Schwerpunkt der Wintersportakademie Bayerwald rund um den ARBER stehen zunächst die PZWSchulen, Gymnasium Zwiesel und Realschule Zwiesel, im Fokus. Die Erweiterung auf weitere PZW-Schulen in den Verbandsgebieten des Skiverbandes Bayerwald und des Skiverbandes Oberpfalz ist grundsätzlich möglich.
Für die Disziplin Skisprung mit Schwerpunkt in Rastbüchl als „Außenstelle“ der Wintersportakademie kommt die PZW-Mittelschule Hauzenberg in Frage.
2.1.2
Schulischer Koordinator als Ansprechpartner an den Schulen
Um eine reibungslose Abstimmung unter den Beteiligten der Wintersportakademie Bayerwald zu gewährleisten, wird der bestehende PZW-Koordinator die Abstimmung mit allen Beteiligten übernehmen.
Dieser ist der erste Ansprechpartner für den Gesamtkoordinator des
Skiverbandes Bayerwald, für die Trainer, Eltern und gegebenenfalls der Pädagogen der Arberland-Akademie (des Internats), wenn es um schulische Fragen geht. Er ist natürlich erste Vertrauensperson von schulischer Seite für die Athletin/den Athleten.
2.1.3
Sportliche Ausrichtung der beteiligten Schulen
Die beteiligten Schulen müssen eine klare sportliche Ausrichtung haben. Sie müssen eine anerkannte PZW-Schule sein und besitzen in der Regel das Profil einer sogenannten Stützpunktschule nach den Richtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.
2.1.4
Berücksichtigung der
leistungssportlichen Bedürfnisse
Die Athletinnen und Athleten der Akademiekader haben besondere leistungssportliche Erfordernisse zu erfüllen, die es notwendig machen, dass der schulische Unterricht darauf Rücksicht nimmt. Um dem notwendigen Trainingsaufwand nachkommen zu können und um an den sportlichen Wettbewerben, vorwiegend in der Wintersaison, teilnehmen zu können, sind entsprechende Freistellungen unkompliziert von Seiten der Schule zu gewähren. Dabei ist darauf zu achten, dass ausreichend Zeit für die Nachholung von Leistungsnachweis und Hausaufgaben gegeben und der Nachführunterricht individuell abgestimmt durchgeführt wird.
2.1.5
Nachführunterricht/
probenfreie Zeit
Vor allem im vorbereitungsintensiven Herbst und in der Wintersaison wird es notwendig werden, dass die Athletinnen und Athleten zum Wochenende hin vom Schulunterricht freigestellt werden müssen. Vielfach besteht die Notwendigkeit, dass die Athleten bereits am Donnerstag zu den Vorbereitungslehrgängen bzw. Wettkämpfen anreisen müssen. Deshalb ist es von Seiten der Schulen unumgänglich, dass diese Freistellungen unkompliziert und in Abstimmung mit den Trainern erfolgen.
Um entgangene Unterrichtsinhalte nachzuholen, bietet die Schule ein geeignetes Unterstützungsangebot für die Athletinnen und Athleten. Ebenso achtet die Schule darauf, dass mündliche und schriftliche Leistungserhebungen in sinnvoller Abstimmung mit Lehrgängen bzw. Wettkämpfen terminiert werden. In den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie im Profilfach an der Realschule wird an der jeweiligen Schule Präsenznachführunterricht im Rahmen der Stundenausstattung der Schulen angeboten.
Bedarfsgerecht wird zusätzlich ein Angebot des Distanzlernens bzw. des Distanzunterrichts vorgehalten, das von den Athletinnen und Athleten zuverlässig wahrgenommen wird.
2.1.6
Ganztagesangebot
Die in Frage kommenden, beteiligten Schulen bieten ein Ganztagsangebot an. Der Athlet/Athletin kann dieses Ganztagsangebot in Anspruch nehmen. Dies wird auch deshalb empfohlen, da die Athleten in der Regel erst Nachmittags vom Trainer zum Training in der Schule abgeholt werden. Die Athleten können in der Schulmensa ein kostenpflichtiges Mittagessen in Anspruch nehmen. Zudem stehen den Athleten/ Athletinnen verschiedene Förderangebote, die die Schule vorhält, zur Verfügung. Der schulische Koordinator steht diesbezüglich beratend und helfend zur Seite.
2.1.7
Mentoren
Der Athlet/ Die Athletin ist gehalten, sich innerhalb der Klassengemeinschaft einen Mentor zu suchen, der ihm versäumtes Infomaterial zur Verfügung stellt, wie z.B. Tafelbilder, Arbeitsblätter, Hefteinträge, Hausaufgaben, usw. Der schulische Koordinator ist dem Athleten/der Athletin bei der Suche nach einem Mentor unterstützend behilflich.
2.1.8
Schulweg
Bei der Betrachtung des Schulweges sind zwei Dinge zu betrachten:
– Versicherungsrechtliche Fragen zum Schulweg
– Kostenrechtliche Fragen zum Schulweg
Die Kaderathleten der Wintersportakademie Bayerwald sind auf dem Schulweg im Rahmen der gemeindlichen Unfallversicherung genau so versichert wie alle anderen Schülerinnen und Schüler auch. Dabei ist es egal, ob sich der Athlet von zu Hause oder vom Internat (Arberland-Akademie Weißenstein) aus auf den Schulweg macht.
Die Kaderathleten in den Jahrgangsstufen 5 mit 8, die das Internat in Regen nutzen und eine der beiden Partnerschulen in Zwiesel (Gymnasium, Realschule) besuchen, bekommen eine kostenlose Zugfahrkarte von Regen nach Zwiesel. Für den Fußweg vom Internat (Arberland-Akademie) in Weißenstein bis zum Bahnhof Regen gibt es generell keine Schülerbeförderung.
Der Skiverband Bayerwald ist aber bestrebt, eine Beförderung vom Internat zum Bahnhof Regen anzubieten. Die Kaderathleten in den Jahrgangsstufen 5 mit 8, die ihren Wohnsitz ohnehin im Einzugsbereich der beiden Schulen haben, ändert sich an der Schulwegfreiheit
nichts.
Die Kaderathleten, die weder im Einzugsbereich der beiden PZW-Schulen wohnen und auch nicht das Internatsangebot nutzen, muss mit den abgebenden Landkreisen (Kostenträgern) individuell geklärt werden, wie die Kosten der Schülerbeförderung geregelt werden. (z.B. Klärung zwischen den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen, wenn ein Schüler aus Grafenau eine der beiden PZW-Schulen in Zwiesel besuchen will).
2.1.9
Weitere schulische Förderungen
Durch den gezielten Einsatz von E-Learning-Formen (z.B. MEBIS) wird der Athlet bei Abwesenheit schulisch unterstützt. Der Athlet ist angehalten durch eigenverantwortliches Selbststudium seine schulischen Leistungen zu verbessern. Der schulische Koordinator unterstützt ihn dabei. Durch individuellen Nachführunterricht wird der versäumte Unterrichtsstoff in Teilen nachgeholt bzw. auf individuelle Schwächen eingegangen.
2.1.10
Zuweisung von Partnerschulen
Ziel der Wintersportakademie Bayerwald ist es, die talentiertesten Nachwuchsleistungssportler aus den Skiverbandsgebieten Bayerwald und Oberpfalz in die Akademiekader aufzunehmen. Vorstellbar ist jedoch auch die Integration von Athletinnen und Athleten aus anderen regionalen Skiverbänden. Aufgrund der sportlichen Ausrichtung und aus organisatorischen Gründen (kurze Wege zwischen Schule – Internat – Trainingsstätten) wäre es von großem Vorteil, eine der beteiligten PZW-Partnerschulen (Gymnasium Zwiesel, Realschule
Zwiesel) zu besuchen. Sowohl Schülerinnen und Schüler (Akademie-Kaderathleten), die das Internat in Regen/Weißenstein nutzen, aber auch diejenigen, die aufgrund der räumlichen Nähe das Internat nicht nutzen, können wegen des PZW-Status einer der beiden Schulen zugewiesen werden.
Die Anträge auf Zuweisung ist an einer der beiden beteiligten PZW-Schulen zu stellen.
2.2
Nachwuchsleistungssport
Wer Spitzensportler will, muss zunächst den Breitensport fördern, die besten Talente an die Hand nehmen und sie bestmöglich an den Nachwuchsleistungssport heranführen. Dies ist durch das Nachwuchsförderprogramm des Skiverbandes Bayerwald bereits grundgelegt. Qualitativ hochwertiges Training und Wettkampfvorbereitung muss durch qualifizierte Trainer erfolgen. Das körperliche und seelische Wohl des Nachwuchsleistungssportlers hat dabei immer im Vordergrund zu stehen. Durch den Aufbau der Wintersportakademie Bayerwald wollen wir den Nachwuchsleistungssportlern die besten Rahmenbedingungen dafür bieten.
2.2.1
Disziplinen
Aufgrund der vorhandenen Kapazitäten rund um den ARBER wollen wir zunächst in den Disziplinen Ski-Alpin, Ski-Langlauf und Biathlon je einen Akademie-Kader aufbauen und professionell betreuen. In jeder dieser Disziplinen soll der Akademie-Kader aus maximal 8 Athletinnen und Athleten bestehen. Jedem Akademie-Kader steht ein hauptamtlicher/teilhauptamtlicher qualifizierter Trainer zur Verfügung, die jeweils auch Disziplinübergreifend zusammenarbeiten werden und müssen.
2.2.2
Akademiekader-
Voraussetzungen
Um Mitglied in einem dieser Akademie-Kader zu werden, muss die charakterliche Eignung vorliegen und auch die schulische Leistung passen. Aus sportlicher Sicht müssen aber vor allem die individuellen, leistungssportlichen Voraussetzungen gegeben sein, um in einen der Akademie-Kader berufen zu werden. Diese leistungssportlichen Voraussetzungen werden gemeinsam mit dem DSV, dem BSV und den beiden regionalen Skiverbänden Bayerwald und Oberpfalz festgelegt und können sich jährlich ändern.
– Der Athlet/die Athletin muss Mitglied in einem dem BSV angeschlossenen Verein sein.
– Der Athlet/die Athletin sollte Kaderstatus in einem Landeskader oder zumindest die Perspektive haben, um dort aufgenommen zu werden.
– Der Athlet/die Athletin sollte bereits Wettkampferfahrung haben.
– Eine ärztliche Bestätigung über die medizinische Eignung muss vorliegen.
– Der Besitz einer Racecard in der jeweiligen Sportart.
Durch entsprechende Sichtungslehrgänge kann die Eignung nachgewiesen werden.
2.2.3
Trainer
Je Disziplin stellen die Skiverbände einen hauptamtlichen/teilhauptamtlichen Trainer, der für die leistungssportliche Betreuung der Kaderathleten vollumfänglich verantwortlich ist. Sie erstellen Trainingspläne, Wettkampfpläne und sind in sportlicher Hinsicht der Ansprechpartner für die Athletin/den Athleten. Diese Trainer müssen eine Mindestqualifikation nachweisen. Diese umfasst mindestens den CTrainer Leistungssport. Diese Trainer haben ebenso die beim Umgang mit Minderjährigen üblichen Führungszeugnisse vorzulegen und müssen persönlich dafür geeignet sein.
Die Trainer sind fester Bestandteil des Koordinatorenteams und sind im ständigen Austausch mit den anderen Koordinatoren (Schulkoordinatoren, Internatskoordinatoren, Gesamtkoordinator des Skiverbandes).
2.2.4
Trainingseinrichtungen
Für das regelmäßige Training, Sommer wie Winter, stehen den Trainern und Athleten zahlreiche Trainingsstätten rund um den ARBER zur Verfügung. Das Landesleistungszentrum ARBER (Alpinhang und Hohenzollern Skistadion) bilden dabei den Mittelpunkt des Trainingsgeschehens. Darüber hinaus können natürlich die weiteren Trainingsstätten der Stützpunkte in den beiden Skiverbänden Bayerwald und Oberpfalz genutzt werden; ebenso der Kraftraum im LLZ Arbersee, der vom Skiverband Bayerwald zur Verfügung gestellt wird.
In enger Abstimmung mit den Betreibern (Kommunen und Schulen) können auch die zur Verfügung gestellten Schulsporteinrichtungen,
vorrangig an den Partnerschulen, genutzt werden.
2.2.5
Trainingsplanung
Die Kadertrainer sind verantwortlich für die individuelle leistungssportliche Entwicklung der Athleten. Hierfür ist es notwendig, für jeden einzelnen Athleten einen individuellen Trainingsplan zu entwickeln und zu erstellen.
Dieser Trainingsplan ist nach den neuesten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen zu erstellen und gemeinsam mit dem Athleten umzusetzen. Die individuellen Trainingspläne und der jeweilige Stand des Athleten sind in regelmäßigen Gesprächen zwischen Trainer und Athlet zu besprechen und bei Bedarf anzupassen. Die Trainingspläne sind so auszurichten, dass der Schulbesuch des Athleten möglichst wenig beeinflusst wird. Deshalb sind diese Trainingspläne mit den schulischen Koordinatoren abzustimmen.
Da davon auszugehen ist, dass die Trainingspläne auch die Internatsunterbringung tangieren, sind diese auch mit der Internatsleitung abzustimmen.
2.2.6
Wettkampfteilnahme
Eine wesentliche Herausforderung des Kaderathleten als Nachwuchsleistungssportler ist es, seinen Leistungsstand an die nationale und
internationale Spitze heranzuführen. Deshalb ist es unerlässlich, dass der Athlet an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnimmt.
Der Trainer entscheidet, gemeinsam mit dem Kaderathleten, an welchen Wettbewerben er teilnimmt und plant, soweit wie möglich bereits im Herbst, die gesamte Wintersaison. Diese Wettkampfplanung ist möglichst so zu gestalten, dass der Schulbesuch so gering wie
möglich beeinflusst wird. Diese ist wiederum frühzeitig mit dem schulischen Koordinator und der Internatsleitung (bei Internatsschülern)
abzustimmen.
2.2.7
Kooperation mit den Vereinen
Die Akademie-Kader sind der begrenzte Pool der besten Nachwuchsleistungssportlerinnen und Sportler, die vorrangig aus den Mitgliedsvereinen der beiden Skiverbände Bayerwald und Oberpfalz kommen.
Nachwuchsleistungssportlerinnen und Sportler aus anderen Verbänden können aber auch in den Akademiekader aufgenommen werden.
Die Zusammensetzung dieses Pools kann sich, aufgrund von individuellen Leistungsentwicklungen natürlich ändern.
Wer in der jeweils kommenden Saison dem Akademie-Kader angehört, entscheidet schlussendlich der Kader-Trainer. Dieser stimmt sich dabei mit den Stützpunkttrainern oder Übungsleitern in den Vereinen ab.
Um eine realistische Beurteilung über den Leistungsstand der einzelnen Athleten treffen zu können, ist es zwingend notwendig, dass die
Akademie-Trainer das ganze Jahr über mit den Regionalstützpunkten der Skiverbände zusammenarbeiten und dort entsprechende Sichtungen durchführen.
2.3
Internat
Die Möglichkeit einer Internatsunterbringung in der Wintersport-Akademie Bayerwald stellt die dritte tragende Säule in diesem Konzept dar. Sie bietet für Kader-Athleten deren Wohnort sich nicht in der Nähe des Arbers befindet, eine betreute Unterbringung
und Verpflegung auf höchstem Niveau und in unmittelbarere Nähe zu den beiden anderen Säulen, Trainingsstätten und Partnerschulen. Dabei ist die Arberland-Akademie Weißenstein, die sich in der Trägerschaft der Arberland Regio GmbH befinden, (Die Kreisentwicklungsgesellschaft des Landkreises Regen), ein eigenständiger Kooperationspartner der Wintersport-Akademie Bayerwald.
2.3.1
Arberland-Akademie
Weissenstein
Die Arberland-Akademie in Weißenstein bei Regen, ist eine bestehende Einrichtung die seit Jahren als pädagogischer Fachdienst Berufsschüler und Sportgruppen des BLSV während ihres Aufenthalt begleitet. Dieser erfüllt die gesetzlich notwendigen, heimaufsichtlichen Voraussetzungen, deren es bei der Betreuung und Unterbringung von minderjährigen Jugendlichen bedarf.
Die Hausordnung und die Vorgaben durch die Betreiber und dem pädagogischen Fachdienst sind zwingend einzuhalten.
2.3.2
Kosten für Unterbringung
und Betreuung
Die Wintersport-Akademie Bayerwald unter Federführung des Skiverbandes Bayerwald, verhandelt mit dem Betreiber der Arberland-
Akademie Weißenstein pauschale Monatssätze für die Unterbringung, Betreuung und Verpflegung für die Kader-Athleten.
Dieser beträgt derzeit monatlich 425,- Euro (ohne Mittagessen, gibt es auf eigene Kosten von Montag bis Donnerstag in der Schulmensa). Bei Fehltagen (Krankheit oder Wettkampf) werden die Kosten entsprechend rückerstattet. Die Erziehungsberechtigten der Kader-Athleten schließen mit dem Betreiber der Arberland-Akademie eine entsprechende Nutzungsvereinbarung. Die entstehenden
Kosten sind von den Erziehungsberechtigten direkt an die Arberland-Akademie Weißenstein zu entrichten. Während des Aufenthalts des Athleten in der Arberland-Akademie Weißenstein greifen die dort abgeschlossenen Versicherungen.
2.3.3
Ansprechpartner für
Internatsunterbringung
Die Internatsleitung an der Arberland-Akademie Weißenstein fungiert als Ansprechpartner im Koordinatorenteam der Wintersport-Akademie Bayerwald. Sie vertritt dort die fachpädagogischen und heimaufsichtlichen Belange der Internatsunterbringung der Kader-Athleten. Sie ist erster Ansprechpartner für die Kader-Athleten und dessen Erziehungsberechtigten in allen Fragen der Unterbringung und Betreuung an der Arberland-Akademie Weißenstein.
2.3.4
Weg zur Schule/Weg zum Training
und Wettkampf
Der Kader-Athlet, der das Internatsangebot an der Arberland-Akademie Weißenstein nutzt, besucht eine der beiden Partnerschulen in Zwiesel (Gymnasium Zwiesel, Realschule Zwiesel). Der Schulweg erstreckt sich vom Internat in Weißenstein zum Bahnhof Regen, der zu Fuß zurückgelegt werden muss, wobei der Skiverband Bayerwald bestrebt ist, hierfür eine Beförderungsmöglichkeit anzubieten. Vom Bahnhof Regen zum Bahnhof Zwiesel kann die Waldbahn genutzt werden. Dafür erhält der Athlet ein kostenloses Zugticket. Vom
Bahnhof Zwiesel zur Realschule Zwiesel kann der dafür angebotene Bus genutzt werden. Vom Bahnhof Zwiesel bis zum Gymnasium Zwiesel sind es nur wenige Meter Fußweg. Auf diesen Schulwegen ist der Athlet als Schüler genau so versichert wie jeder andere Schüler.
Nach Schulschluss wird der Athlet vom Kadertrainer mit dem Kleinbus des Skiverbandes abgeholt und zum Training gebracht. Vom
Training erfolgt der Rücktransport zum Internat oder zu seinem Wohnort ebenfalls durch den Kadertrainer mit dem Skiverbandsbus. Während dieser Fahrten ist der Athlet im Rahmen der Sportversicherung versichert. Mit Besteigen des Skiverbandsbusses endet der Schulweg.
Die Fahrten zu den Wettkämpfen erfolgen ebenso durch die Kadertrainer im Skiverbandsbus. Auch hier greift die übliche Sportversicherung, die über die BLSV-Sportversicherung vom Skiverband abgeschlossen wird. Das Wohl des Athleten hat dabei immer im Vordergrund zu stehen.
3
Säulenübergreifende Zusammenarbeit
Um eine größtmögliche Effizienz und einen größtmöglichen Erfolg zu gewährleisten, ist eine andauernde Abstimmung zwischen den drei Säulen notwendig. Das Herzstück der säulenübergreifenden Zusammenarbeit bildet das Koordinatorenteam aus den drei
Säulen:
– Nachwuchsleistungssport
– Schule
– Internat
3.1
Aufgabe der Koordinatoren/
Ansprechpartner
In jeder Säule muss es einen Koordinator (Ansprechpartner) geben. Zusammen mit dem Gesamtkoordinator der Wintersportakademie, der vom Skiverband Bayerwald gestellt wird, bilden sie das Koordinatorenteam.
Die jeweiligen Koordinatoren:
– je Partnerschule ein schulischer Koordinator
– je Disziplin der jeweilige Kader-Trainer als sportlicher Koordinator
– die Internatsleitung als Internats-Koordinator
Jeder Koordinator ist für die in seinem Bereich auftretenden Fragen, gegenüber dem Koordinatorenteam, dem Athleten und den
Erziehungsberechtigten verantwortlich und steht den genannten Akteuren als erster Ansprechpartner zur Verfügung. Der Gesamtkoordinator steuert übergeordnete Fragen und vermittelt bei Unklarheiten.
3.2
Aussendarstellung/Werbung
Die Wintersport-Akademie Bayerwald lebt davon, dass dort eine fachlich hochqualifizierte Betreuung der Athletinnen und Athleten stattfindet. Diese hohe Qualität ist die Maßgabe für die Wintersport-Akademie Bayerwald. Leistungssportlich optimal trainierte Athletinnen und Athleten, die schulisch intensiv und individuell betreut und unterrichtet werden, die gut und auch pädagogisch hochwertig untergebracht sind, sind die besten Werbeträger. Da das nachhaltige Funktionieren der Wintersport-Akademie Bayerwald für deren dauerhaften Fortbestand wichtig ist, muss natürlich über den guten Ruf hinaus Werbung und Nachwuchsarbeit betrieben werden.
Die Präsenz in den sozialen Medien, im Internet mittels eigener Homepage, sind heutzutage Grundvoraussetzung. Schnuppertage für potentielle Kader-Athleten, Probetrainings, Erlebniswochenenden unter „realistischen Bedingungen“ sollen Einblick in den Alltag geben. Diese werden regelmässig von der Wintersport-Akademie angeboten. Die enge Zusammenarbeit mit den weiteren Stützpunkten der Skiverbände Bayerwald und Oberpfalz und deren Mitgliedsvereine gehören ebenso zu einer positiven Außenwerbung.
4
Der Weg des Athleten nach der Akademie
Hauptzielgruppe für Athletinnen und Athleten der Wintersport-Akademie Bayerwald sind Nachwuchsleistungssportlerinnen und Sportler
in den Jahrgangsstufen 5 mit 8. Angelehnt an die Regeln der Partnerzentren des Wintersports (PZW) sollen diejenigen, die die sportlichen Voraussetzungen erfüllen, ab der 9. Jahrgangsstufe eine der Eliteschulen des Wintersports besuchen. Ist dies allerdings aufgrund leistungssportlicher Defizite nicht möglich, oder die Eltern sprechen sich gegen einen Besuch an einer der Eliteschulen des Wintersports aus und sehen die Verantwortlichen Kadertrainer dennoch das sportliche Potential, soll die Möglichkeit bestehen, diese Athleten zumindest an der Wintersport-Akademie Bayerwald zu halten, bevor man sie für den Nachwuchsleistungssport ganz verliert.
In diesem Fall ist mit den zuständigen Stellen (BSV, Schulaufsicht, usw.) nach individuellen Lösungen zu suchen, um dem Athleten den
weiteren Besuch der Wintersport-Akademie Bayerwald und den Schulbesuch an einer der Partnerschulen (und ggfls. des Internats) auch
weiterhin zu ermöglichen.
Weiterhin werden die Koordinatoren die Athletinnen und Athleten beim Übergang von der Schule in den Beruf helfend und vermittelnd
zur Seite stehen. Liegt ein entsprechender Kaderstatus vor und ist es Wunsch des Athleten, wird Hilfestellung dabei gegeben, bei der Spitzensportförderung des öffentlichen Dienstes (Bundespolizei, Bundeswehr, Bayerische Polizei) eine Ausbildung beginnen zu können.
Wird eine Berufsausbildung angestrebt, sind die Koordinatoren der Wintersport-Akademie Bayerwald dabei behilflich, über einen der Ausbildungspartner eine entsprechende Ausbildungsstelle zu finden.
Kooperationspartner
KINEMA Sportschule – Als Kooperationspartner des Skiverbandes können Athleten das gesamte Angebot der Sportschule benutzen.
Das Angebot umfasst: 1500 m² Trainingsfläche mit modernsten, computerunterstützten Geräten der Firma „Schnell“, professioneller Freihantelbereich und Koordinationsbereich, sowie modernste Ausdauergeräte. Außerdem verfügt Kinema über 2 Desmodromische
Hochgeschwindigkeitsbeinpressen, um absolutes Training auf Spitzenniveau zu garantieren. Höhenkammer bis 6500 m², 13 m Pool mit
Gegenstromanlage, Rennsimulatortraining, 1200 m² Regenerationsbereich mit 4 Saunen, Salzstollen, Whirlpool, Infrarotkabine, Wasserbetten uvm. stehen ebenfalls zur Verfügung.
Um die Betreuung der Athleten kümmern sich Sportwissenschaftler, Leistungsdiagnostiker, Trainer, Therapeuten, 4 Sportärzte, Osteopaten und Heilpraktiker. An der Sportschule können jederzeit vor Ort diagnostische Untersuchungen, wie Ultraschall,
Röntgen und MRT durchgeführt werden. Durch das Therapieteam kann so zielgerichtet behandelt werden, um das bestmögliche Ergebnis
zu erreichen, Untersuchungen, wie Urin und Blutanalyse, Laktat und Spiroergometrie, Maximal und Sprungkraftmessungen, EKG und Elektromyogram gehören zum Standard.
Ziel der Wintersportakademie Bayerwald ist eine ständige, qualitative Weiterentwicklung. Diese Weiterentwicklung soll auch unter sportwissenschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Aus diesem Grund kooperiert die Wintersportakademie Bayerwald mit der UNIVERSITÄT PASSAU. Mit dem dortigen Sportzentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Gereon Berschin sollen vor allem die
Bereiche
– Laufbahnberatung/Studiermöglichkeiten für den Nachwuchsathleten im Übergang von Schule und Berufsleben
– Sportwissenschaftliche Unterstützung bei der Erarbeitung von Trainingsplänen mit Integration von modernen Trainingsmethoden
– Studienpraktikas von Uni-Studenten bei den Trainern der Wintersportakademie und bei den PZWPartnerschulen
– Sportpädagogische und Sportpsychologische Unterstützung von Trainern und Athleten
– Beratung der Trainer unter Sportpsychologischen Gesichtspunkten
– Alternativ Leistungsdiagnostik
DSV Mental stark! Fit in Schule, Sport und Leben!
Der DSV entwickelte das Nachwuchsprojekt „Mental stark!“, um die soziale und emotionale Kompetenz, aber auch die Selbstkompetenz der Sportler zu fördern. „Fit in Schule, Sport und Leben!“ möchte der DSV machen. Dazu bildete er in elementaren Themen der Sportpsychologie Sportwissenschaftler und Pädagogen aus, um die ganzheitliche mentale Entwicklung der Kinder im Sport unterstützen zu können. Nicht nur der Körper spielt im Leistungssport eine große Rolle, sondern auch die Psyche, die Einstellung, die Konzentration,
der Spaß und der Wille. Spielen diese Bereiche im Einklang zusammen, können die Athleten punktgenau die sportliche Fähigkeit im Wettkampf abrufen, lernen mit Druck umzugehen, sich zu konzentrieren, sich selbst zu vertrauen und eine gesunde Entscheidungsstärke zu entwickeln. 2021 ließ sich Marika Hartl beim DSV Mental stark! in Methoden, Kompetenzen und praktisch ausbilden um Athleten zur Seite zu stehen, wenn Hilfe benötigt wird: hartl.marika@web.de
Der Bayerische Skiverband (BSV) steht bei dem Projekt der Wintersportakademie Bayerwald (WAB) dem Skiverband Bayerwald vielfältig als Kooperationspartner zur Seite. Die Partnerschulen des Wintersports (PZW-Schulen) als erfolgreiches Projekt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (StMUK) sowie des BSV sind zentraler Baustein der WAB. So wird auch der PZW-Status der Athletinnen und Athleten durch den Verbandsbeauftragen des BSV vergeben. Neben einer Unterstützung bei der Finanzierung der Trainer für die WAB bietet der BSV noch einige weitere, interessante Tools an, von denen die Mitglieder im Skiverband Bayerwald profitieren. Diese reichen von Serviceangeboten und -leistungen für die Vereine und Sportler, über Aktionstage bis hin zu den Aus- und Fortbildungen für Trainer und Funktionäre.
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